Laut wallstreet-online.de plant die Intercontinental Exchange (ICE) eine Milliardenbeteiligung an Polymarket – ein Vorstoß der NYSE-Mutter in den boomenden Markt der Krypto-Wettbörsen.
Der Betreiber der New York Stock Exchange (NYSE), die Intercontinental Exchange (ICE), steht laut einem Bericht von wallstreet-online.de kurz vor einer milliardenschweren Beteiligung am umstrittenen Krypto-Wettanbieter Polymarket. Nach Informationen aus Finanzkreisen könnte das Volumen des Deals bei rund zwei Milliarden US-Dollar liegen, was das Unternehmen mit bis zu zehn Milliarden US-Dollar bewerten würde. Damit wäre es der bislang größte Einstieg eines traditionellen Börsenbetreibers in den Markt für Krypto-basierte Prognosemärkte.
Wie wallstreet-online.de berichtet, wäre die Investition für ICE ein strategischer Schritt in einen hochdynamischen und politisch sensiblen Bereich. Polymarket, gegründet im Jahr 2020 in New York, erlaubt Nutzern, auf den Ausgang realer Ereignisse zu wetten – von politischen Wahlen über Sportereignisse bis hin zu Fragen der Popkultur. Unterstützt wird die Plattform unter anderem vom Founders Fund des Tech-Investors Peter Thiel.
Die mögliche Beteiligung könnte Polymarket nach mehreren regulatorischen Rückschlägen in den USA neue Glaubwürdigkeit verleihen. 2022 hatte die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) das Unternehmen als nicht lizenzierte Offshore-Wettbörse eingestuft, woraufhin der US-Betrieb eingestellt wurde. Laut wallstreet-online.de hat sich die Lage inzwischen entspannt – auch aufgrund einer politisch veränderten Gemengelage.
Unter der neuen, krypto-freundlichen US-Regierung hat sich das Verhältnis zwischen Polymarket und den Aufsichtsbehörden verbessert. Gründer Shayne Coplan erklärte im Juli auf der Plattform X, die Untersuchungen des Justizministeriums und der CFTC seien eingestellt. „Gerechtigkeit hat gesiegt“, schrieb Coplan.
Seit August sitzt Donald Trump Jr. im Beirat von Polymarket. Zudem beteiligte sich seine Investmentgesellschaft 1789 Capital an dem Unternehmen. Polymarket hat mittlerweile eine kleinere, in den USA lizenzierte Börse samt Clearinghaus übernommen, um künftig einen regulierten Marktzugang zu schaffen.
Laut wallstreet-online.de boomt das Geschäft mit Prognosemärkten: Der Polymarket-Wettumsatz zur US-Präsidentschaftswahl 2024 überschritt bereits zwei Milliarden US-Dollar – und auch Wettbewerber wie Kalshi verzeichnen Rekordzahlen. Besonders durch Kooperationen mit etablierten Brokern wie Robinhood Markets erreicht das Handelsvolumen in diesem Segment neue Dimensionen.
Diese Entwicklung ruft jedoch auch staatliche Glücksspielaufsichten auf den Plan. Sie warnen davor, dass Prognosebörsen zunehmend in den Bereich klassischer Sportwetten vordringen und damit regulierte Märkte unterlaufen könnten.
Für die Intercontinental Exchange ist die Beteiligung mehr als eine Investition in ein Trendthema. Sie signalisiert das Bestreben, neue Marktstrukturen frühzeitig zu erschließen – ähnlich wie beim Aufbau digitaler Handelsinfrastrukturen in der Vergangenheit. Zugleich ist ICE eng mit politischen Akteuren der US-Regierung vernetzt. Vorstandschef Jeffrey Sprecher ist mit Kelly Loeffler verheiratet, die aktuell die Small Business Administration leitet und zuvor als US-Senatorin tätig war.
Sollte der Deal zustande kommen, wäre das ein Wendepunkt im Verhältnis zwischen Finanzmärkten, Kryptoökonomie und Glücksspieltechnologien.
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