Der Schwarzmarkt für Online-Sportwetten in Deutschland wächst in besorgniserregendem Tempo. Laut einer aktuellen Analyse im Auftrag des Deutschen Sportwettenverbands (DSWV) ist die Zahl illegaler Webseiten im Vergleich zum Vorjahr um 36 Prozent gestiegen. Immer mehr Anbieter ohne deutsche Lizenz sprechen gezielt hiesige Nutzer an – oft professionell gestaltet, mobiloptimiert und auf Deutsch.
Im Mai 2024 registrierte die GGL 382 illegale deutschsprachige Webseiten, die Sportwetten für den deutschen Markt anboten. Im Vorjahr waren es noch 281. Der DSWV sieht in dieser Entwicklung ein ernstzunehmendes Problem für den legalen Markt.
DSWV-Präsident Mathias Dahms warnt eindringlich vor den Folgen:
„Der Schwarzmarkt wächst weiter, weil illegale Anbieter kaum mit Konsequenzen rechnen müssen – während der legale Markt durch übermäßige Regulierung ausgehöhlt wird. Wenn wir nicht gegensteuern, droht der legale Markt unterzugehen.“
Die Schere zwischen legalem und illegalem Angebot scheint sich laut Verband weiter zu öffnen. Zwar verfügt Deutschland über ein lizenzbasiertes Regulierungsmodell, doch laut GGL entfällt ein erheblicher Teil des Marktgeschehens – rund 25 % – weiterhin auf illegale Anbieter.
Besonders problematisch: Viele der illegalen Plattformen nutzen bekannte Zahlungsmethoden, platzieren gezielte Werbung im Netz oder sponsern sogar Sportevents. Für Nutzer sei kaum erkennbar, ob ein Angebot legal ist oder nicht.
Der DSWV fordert daher ein entschlossenes Gegensteuern, unter anderem: Eine personelle Stärkung der GGL, um illegale Angebote wirksamer zu verfolgen. Gleichzeitig plädiert der Verband für eine Überprüfung regulatorischer Maßnahmen, die legale Anbieter im Wettbewerb einschränken und damit die Abwanderung von Spielenden in den Schwarzmarkt begünstigen könnten.
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