Griechenland verschärft den Jugendschutz im Netz: Neue Strategie, Kids Wallet-App, vorinstallierte Schutztools und ein EU-Pilotprojekt zur Altersverifikation sind geplant.
Die griechische Regierung hat eine Reihe von Maßnahmen beschlossen, um Kinder und Jugendliche besser vor den Gefahren digitaler Angebote zu schützen. Dabei geht es sowohl um die Nutzung sozialer Medien als auch um den Zugang zu Online-Glücksspiel.
Nationale Strategie gegen Internetabhängigkeit
Wie das Nachrichtenportal Greek Reporter berichtete, stellte die Regierung Ende 2024 eine nationale Strategie zur Bekämpfung von Internetabhängigkeit bei Minderjährigen vor. Kernpunkte sind strengere Altersverifikationen, verstärkte Elternkontrollen und klare Zeitlimits bei der Nutzung von Smartphones und sozialen Netzwerken. Ziel ist es, die Bildschirmzeit zu reduzieren und Kinder gezielt vor riskanten Inhalten zu bewahren.
Im Mai 2025 folgte ein weiterer Schritt: Laut der Nachrichtenagentur AP News startete die Regierung eine neue App namens Kids Wallet. Mit ihr sollen Eltern in der Lage sein, die Online-Aktivitäten ihrer Kinder besser zu überwachen und das Alter eindeutig zu verifizieren. Damit will Griechenland sicherstellen, dass Kinder unter 15 Jahren nicht unkontrolliert Zugang zu sensiblen Bereichen des Internets erhalten.
Zusätzlich wird laut Athens News erwartet, dass Geräte mit Internetzugang künftig bereits vorinstallierte Kinderschutzfunktionen haben könnten – darunter Kontrolltools, Zeiteinschränkungen und verpflichtende Altersabfragen. Damit würde der Schutz nicht nur von Apps abhängen, sondern direkt auf Ebene der Geräte greifen.
Darüber hinaus tritt Griechenland nach Informationen von Reuters gemeinsam mit anderen EU-Mitgliedsstaaten als Testland für eine europaweite Altersverifikations-App auf. Diese soll noch im Jahr 2025 pilotiert werden und europaweit einheitliche Standards für den Zugang von Minderjährigen zu Online-Diensten schaffen.
Die neuen Initiativen zielen auch darauf ab, Minderjährigen den Zugang zu Online-Glücksspielen zu verwehren. Während legale Anbieter ohnehin verpflichtet sind, Spielerschutzmaßnahmen einzuhalten, setzt die Regierung nun verstärkt auf digitale Kontrollmechanismen, um Jugendliche von Glücksspielangeboten fernzuhalten. Damit soll einerseits Spielsuchtprävention gestärkt und andererseits der Schwarzmarkt eingedämmt werden.
Mit diesen Schritten nimmt Griechenland eine Vorreiterrolle ein. Die Kombination aus technischer Kontrolle, Elternbeteiligung und staatlicher Regulierung könnte auch in anderen europäischen Staaten als Modell dienen. Besonders die klare Verknüpfung von Social-Media-Regulierung und Online-Glücksspielverbot für Minderjährige macht den griechischen Ansatz bemerkenswert.
Sie verlassen jetzt die offizielle Website der GlückWirtschaft. Für den Inhalt der folgenden Seiten ist die Sigert Verlag GmbH nicht verantwortlich.
Um fortzufahren drücken Sie 'Weiter'.